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28.03.22

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Welche Wallbox / Ladestation ist die richtige für mich?

Welche Wallbox ist die richtige für mich? Diese Frage stellen sich vermutlich viele, die vor der Kaufentscheidung einer Wallbox stehen. Doch welche Unterschiede gibt es eigentlich? Diese und weitere Fragen werden wir in diesem Beitrag klären.

 
Hinweis: Dieser Beitrag wird laufend ergänzt und erweitert.
 

Gleichstrom (DC) oder Wechselstrom (AC)?

Gleichstrom Ladestationen erzeugen den Gleichstrom schon in der Ladestation. Damit ist deutlich mehr Technik in Form eines Gleichrichters, etc. notwendig. Bis auf wenige Ausnahmen eignet sich eine Gleichstrom Ladestation nur zum Schnellladen. Auch heute sind schon viele solche Schnellladestationen an Verkehrsknotenpunkten oder bei Lebensmittelgeschäften zu sehen. Geladen wird hier meist über den CCS-Stecker. Abhängig vom Fahrzeug kann heute mit bis zu 350 kW geladen werden. Das führt zu sehr kurze Ladezeiten im Bereich von 20 Minuten für das Aufladen von 20 % ➡️ 80 % Akkustand (SoC).
 
AC-Wallboxen hingegen stellen dem E-Auto lediglich Wechselstrom aus dem Stromnetz zur Verfügung. Damit sind diese Ladestationen deutlich einfacher aufgebaut. Die Wallbox kommuniziert mit dem Fahrzeug um dem Onboard-Ladegerät, dass den Wechselstrom in Gleichstrom für die Batterie umwandelt, wichtige Parameter mitzuteilen. Dazu gehören z.B. der maximal verfügbare Ladestrom oder Start bzw. Stopp des Ladevorgangs.
 
Für den Privathaushalt stellt sich also die Frage eigentlich nicht. Gleichstrom Ladestationen eignen sich im privaten Umfeld nicht, da Ihre Leistungsanforderungen an den Hausanschluss meist die Werte eines üblichen Privatanschlusses deutlich übersteigen und die Kosten deutlich höher sind. Außerdem steht meist die ganze Nacht zum Aufladen eines Elektroautos zur Verfügung. Es reichen damit geringere Leistungen um am Morgen mit einem vollgeladenen Auto losstarten zu können.
 

Welche Ladeleistung benötigt meine Ladestation?

Es gibt Ladestationen mit 11 kW und 22 kW maximaler Ladeleistung. Eine höhere Ladeleistung bewirkt, dass das Auto schneller vollgeladen werden kann. Dafür benötigt man aber auch den passenden Stromanschluss. Viele Fahrzeuge unterstützen heute jedoch nur 7.4 kW oder 11 kW - nur ganz wenige Fahrzeuge unterstützen die 22 kW Ladeleistung. Daher reicht heute im Normalfall eine 11 kW Ladestation aus. Möchten Sie besonders zukunftssicher sein, dann nehmen Sie eine 22 kW Wallbox. Im Normalfall können Sie diese auch auf 11 kW per Software, etc. limitieren. 
 

Mit oder ohne Ladekabel?

Ladestationen an öffentlichen Ladepunkten werden meist ohne Kabel montiert. Der E-Auto Fahrer nimmt sein eigenes Kabel. Das hat für den Betreiber den Vorteil, dass die Ladestationen wartungsärmer ist - das Kabel kann nicht beschädigt werden.
In der eigenen Garage hat eine Wallbox mit Typ-2 Kabel den Vorteil, dass man nicht immer das Kabel aus dem Kofferraum holen muss sondern direkt anstecken kann. Die Länge des Kabel sollte dabei so gewählt werden, dass ein Anstecken auch bei schräg stehenden Fahrzeug, etc. leicht möglich ist. Beachten Sie auch, dass, wenn Sie ein neues Auto kaufen die Steckdose am Fahrzeug an einer anderen Stelle sein kann (vorne, hinten, etc.).
 

Authentifizierung an der Wallbox

Ist Ihre Wallbox außen direkt an der Straße montiert? Dann sollten Sie eine Wallbox mit Authentifizierung in Betracht ziehen, damit nicht jeder einfach sein Fahrzeug aufladen kann. Dabei gibt es verschiedene Varianten. Schlüsselschalter, Aktivierung per App (Scan&Charge) oder per RFID Chip. Die Variante mit dem RFID Chip bietet meist eine Funktion, bei der der Stromverbrauch je Chip auf der Wallbox gespeichert wird.
In den anderen Fällen (Garage, Carport, etc.) ist eine Authentifizierung meist nicht unbedingt erforderlich. Die Gefahr, dass jemand hier Strom stiehlt ist vermutlich gering, denn er müsste dort ja einige Stunden parken.
 

Benötige ich eine "smarte Wallbox"?

Haben Sie eine Photovoltaik-Anlage und möchten dann laden, wenn Sonnenstrom produziert wird oder möchten Sie mehrere Wallboxen an einem Stromanschluss verwenden, der nicht überlastet werden soll. Dann ist eine "smarte Wallbox" genau das richtige für Sie. Abhängig von Ihrer Photovoltaik-Anlage eignen sich verschiedene Wallboxen.
Haben Sie ein Smart Home mit einer Gebäudesteuerung (wie Loxone) dann sollten Sie darauf achten, dass die Wallbox mit Ihrer Gebäudesteuerung kompatibel ist.
Ganz allgemein gilt, dass es nie ein Fehler ist, wenn die Wallbox bereits mit "smarten" Features ausgestattet ist, auch wenn Sie diese im Moment nicht benötigen. Vielleicht installieren Sie in ein paar Jahren eine PV-Anlage und freuen sich dann über die bereits vorhandenen Features Ihrer Wallbox.
 

Sicherheit

In einem gewöhnlichen Haus ist das Elektroauto einer der größten Verbraucher mit bis zu 22 kW. Im Vergleich dazu brauch ein E-Herd rund 7 kW und eine Waschmaschine rund 3.5 kW Anschlussleistung. Für den sicheren Betrieb muss also die Hausinstallation (Hauszuleitung, Zählerschrank, ...) für solche Leistungen ausgelegt sein. Außerdem ist es sinnvoll neue durchgehende Leitungen vom Zählerkasten bis zur Wallbox zu verlegen, denn jede Klemmstelle erhöht die Leitungsverluste. Einerseits werden die Kabel dort warm und andererseits müssen Sie die Leitungsverluste in Form von Stromkosten bezahlen.
Das benötigte Anschlusskabel sollte immer nach den örtlichen Gegebenheiten (Verlegeart, Länge, Temperatur, ...) ausgewählt werden. 
Als Richtwert bei 20 Meter Kabellänge zwischen Verteiler und Wallbox:
 
  • 3.7 kW | 230 V - 16 A ➡️ NYM-J 3x 2.5 mm
  • 11 kW | 400 V - 16 A  ➡️ NYM-J 5x 2.5 mm
  • 22 kW | 400 V - 32 A  ➡️ NYM-J 5x 4 mm bzw. NYM-J 5x6 mm
Diese Werte sind nur als grobe Richtwerte zu verstehen und ersetzen keine individuelle Auslegung.
 
Bei der Gelegenheit sollte man sich auch gleich Gedanken machen, ob man auch ein Kabel für eine "smarte" Ansteuerung der Wallbox mitverlegt. Ein CAT6-Netzwerk-Verlegekabel ist hier die beste Wahl. Sowohl eine LAN Anbindung als auch ein Modbus RTU Anschluss lässt sich darüber realisieren.  Viele Wallboxen bieten eine WLAN Verbindung (z.B. VESTEL EVC04) oder eine Cloud Anbindung über 4G Mobilfunk, dann ist kein Datenkabel erforderlich. Es muss lediglich der Empfang von WLAN oder LTE gegeben sein. 
 
Damit bei Fehlern im E-Auto bzw. der Wallbox niemand gefährdet wird und der Stromkreis ordnungsgemäß unterbrochen wird, benötigt man, wie in allen E-Installationen, einen Fehlerstrom-Schutzschalter. Unter Umständen kann der bestehende Fehlstromschutzschalter (FI) mitgenutzt werden. Da im Elektroauto bzw. beim Laden auch Gleichstrom-Fehlerströme auftreten können, muss auch hierfür eine Schutzeinrichtung vorhanden sein. Die meisten Wallboxen besitzen eine integrierte DC-Fehlerstromerkennung. Bitte prüfen Sie unbedingt vor der Installation, ob das bei Ihrer Wallbox der Fall ist. Denn dann reicht im Zählerkasten ein klassischer FI Typ A. Sollte Ihre Wallbox keine integrierte DC-Fehlerstromerkennung besitzen, dann benötigen Sie einen FI Typ B (oder FI Typ A-EV).
 
Alle Angaben ohne Gewähr. Elektroinstallationen müssen durch einen Elektro-Fachbetrieb durchgeführt werden. Diese Seite dient lediglich zur Informationen und ist in keinem Fall rechtlich bindend.
 
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